Du fragst dich wie ein Dachzelt funktioniert? In diesem Beitrag beleuchten wir gemeinsam alle Aspekte, damit du nach Lesen dieses Beitrags genau weißt wie ein Dachzelt funktioniert.
Wie funktioniert ein Dachzelt? Kurze Antwort: Ein Dachzelt funktioniert wie ein herkömmliches Bodenzelt, mit dem Unterschied, dass ein Dachzelt einen massiven Zeltboden hat, welcher die Befestigung desselben auf den Dachträgern eines Autos ermöglicht.
Les hier einfach weiter, wenn dich auch die lange Antwort interessiert. Denn wir werden jetzt etwas mehr ins Detail bezüglich der Funktionsweise eines Dachzeltes gehen.
Funktionsweise aller Dachzeltearten
Zum Verständnis der Funktionsweise eines Dachzeltes gehört auch das Wissen über die Mechanik.
Ein Dachzelt ist kein hochkomplexes Konstrukt.
Jedoch gibt es ein paar Grundelemente, welche alle Dachzeltypen gemeinsam haben.
Es gibt nämlich mehrere Dachzeltkategorien und zwar:
- Faltdachzelte (oder auch Klappdachzelte)
- Hartschalendachzelte (Unterkategorien: Rechtecke, Muscheln und Mischlinge)
- aufblasbare Dachzelte
Alle Dachzelte haben folgende Konstruktionselemente gemeinsam:
Boden
Der Hauptunterschied zu einem herkömmlichen Zelt ist der Boden.
Der Boden des Dachzeltes ist nämlich so konstruiert, dass er einerseits die Befestigung des Zeltes auf den Dachträgern des Autos ermöglicht und andererseits auch das Zeltgerüst tragen und stabil halten kann.
Der Boden besteht meistens entweder aus Holz, Kunststoff oder Aluminium. Es kommt ganz auf den Hersteller an, welche Materialien er verwendet.
Weiters gibt es dann auch bei der Verwendung der verschiedenen Materialien alle möglichen Variationen.
Der Boden eines Dachzeltes sollte auf jeden Fall:
- druckfest sein, damit er nicht unter deinen Knien nachgibt und Dellen bekommt.
- gute thermische Isolationseigenschaften haben.
- leicht sein, damit das Gesamtgewicht der Ladung (Dachzelt) auf dem Dach des Fahrzeugs gering bleibt.
- stabil sein, damit das Dachzelt auch sicher auf den Dachträger befestigt werden kann.
Gerüst
Wir haben jetzt den Boden des Dachzeltes kurz erläutert und nun kommen wir zum Gerüst, welches den Zeltstoff trägt.
Das Gerüst des Dachzeltes besteht je nach Dachzelttyp teilweise aus Aluminium und teilweise aus Edelstahl in Kombination mit Kunststoff.
Das Gerüst eines Klappdachzeltes besteht meistens aus Aluminium, wobei das Gerüst eines Hartschalendachzeltes aus zwei Kunststoffschalen besteht, welche durch ein Edelstahlgestänge verbunden sind.
Bei Klappdachzelten besteht der Boden aus zwei gleich großen Teilen, welche für den Aufbau des Zeltes auseinander geklappt werden. Dabei öffnet sich auch das Gerüst des Dachzeltes, wobei sich der Zeltstoff gleichmäßig darüber spannt und den Schlafraum entstehen lässt.
Das Packmaß eines Klappdachzeltes ist somit halb so groß wie die Liegefläche desselben.
Packmaß | Liegefläche | |
Klappdachzelt | 140 x 120 cm | 140 x 240 cm |
Bei Hartschalendachzelten besteht der Boden aus einer einzigen Kunststoffschale. Und auch das Dach besteht aus einer Kunststoffschale. Eigentlich genau so wie bei einer Autodachbox.
Zwischen der oberen Dachzeltschale (dem “Dach”) und der unteren Dachzeltschale befindet sich entweder ein Metallgestänge oder Gasdruckfedern oder eine Kombination davon.
Der Zeltstoff ist ist sowohl an der unteren wie an der oberen Dachzeltschale befestigt und spannt sich durch das Nachobendrücken der oberen Dachzeltschale.
Das “Nachobendrücken” der oberen Dachzeltschale wird bei manchen Modellen mit Gasdruckfedern und bei anderen Modellen mittels einer Kurbel bewerkstelligt.
Das Packmaß eines Hartschalendachzeltes ist daher gleich groß wie die Liegefläche desselben.
Packmaß | Liegefäche | |
Hartschalendachzelt | 140 x 210 cm | 140 x 210 cm |
Zeltstoff
Der Zeltstoff eines Dachzeltes ist etwas anders als bei normalen Bodenzelten. Es handelt sich meistens, um einen festeren Stoff von 180g/m2 bis zu 400g/m2.
Er besteht je nach Hersteller aus Baumwolle, Polyester oder einem Gemisch davon.
Meistens verwenden die Dachzelthersteller als Zeltstoff ein Gemisch mit einem höheren Polyesteranteil in der Form eines Rip-Stop-Gewebes. Zum Beispiel 70% Polyester und 30% Baumwolle.
Durch den Polyesteranteil wird das Dachzelt leichter und das Rip-Stop-Gewebe verhindert, dass eventuelle Löcher in der Zelthaut weiter aufreißen.
Wie funktioniert ein Klappdachzelt?
Wie schon angedeutet, gibt es ein paar kleine Unterschiede zwischen den verschiedenen Dachzeltarten.
Das Klappdachzelt funktioniert so:
Das Klappdachzelt ist für den Transport mit einer LKW-Plane abgedeckt und geschützt. Es handelt sich dabei, um ein starke Kunststoffhaut, welche je nach Hersteller mit einem Reißverschluss oder mit einem starken Gummiband befestigt wird.
Ist das Klappdachzelt in der LKW-Plane eingepackt ist es bereit für die Fahrt zum Stehplatz.
Am Stehplatz kommt man dann an und stellt sich auf eine waagrechte Fläche, damit man anschließend auch waagrecht im Dachzelt liegen kann.
Zuerst löst man die LKW-Plane und zieht sie ab. Beim Klappdachzelt in den Bildern oben wurde eine Veränderung vorgenommen. Es wurde die LKW-Plane direkt auf der Unterseite des ausklappbaren Teils des Dachzeltbodens fixiert.
Denn bei den meisten Klappdachzelten muss diese Plane abgenommen werden. Sie hängt dann entweder an der Seite des Autos oder man verstaut sie im Auto. Wenn sie aber so wie beim obigen Klappdachzelt fix montiert ist, ist die Plane nicht mehr im Weg.
Der nächste Schritt ist an der Leiter zu ziehen. Dadurch faltet sich das Aluminiumgerüst auf und die bewegliche Hälfte des Dachzeltbodens wird auf der Leiter abgestellt.
Das Dachzelt ist jetzt zum Großteil aufgebaut. Beim Dachzelt in den obigen Bildern wird nur noch der Zeltstoff am Eingang nach oben gerollt und der Schlafbereich ist bereit bezogen zu werden.
Ort: Ultental (Südtirol)
Kopfkissen, Decken, Schlafsäcke und etwas Kleider haben in den meisten Klappdachzelten auch im geschlossenen Zustand Platz.
Wenn das Dachzelt noch Fenster und Vordächer hat, kann man diese noch aufstellen oder auch geschlossen lassen.
Was man bei einem Faltdachzelt nicht braucht sind Heringe zur Befestigung des Dachzeltes im Boden, denn das Gerüst ist bereits so stabil, dass es auch starken Sturm aushalten kann.
Der Abbruch des Dachzeltlagers ist ganz einfach. Man macht alle Schritte des Aufbaus einfach rückwärts. Man sollte sicherstellen, dass der Zeltstoff wieder schön zusammen gefaltet ist und nicht unnötig zwischen dem Gestänge eingeklemmt ist. Danach einfach LKW-Schutzplane wieder drauf und befestigen und es geht weiter zum nächsten Stehplatz.
Der Auf- und Abbau eines Klappdachzeltes dauert in der Regel circa 15 bis 20 min.
Wie funktioniert ein Hartschalendachzelt?
Das Hartschalendachzelt ist in seiner Funktionsweise für den Nutzer das einfachste Dachzelt, denn es ist sehr schnell auf- und abgebaut (circa 1-3 min).
Durch die Bauweise mit zwei Hartschalen, eine für den Boden und eine für das Dach, ist der Aufbau sehr einfach.
Egal ob es sich um ein Hartschalendachzelt als Rechteck, Muschel oder Mischling handelt, kommt immer das folgende Prinzip zum Tragen: Die obere Dachzeltschale wird mechanisch nach oben gedrückt und bildet so den Schlafraum.
Es gibt zwei Arten wie die Mechanik eines Hartschalendachzeltes funktioniert.
Wenige Dachzelte verwenden einen Kurbelmechnismus, welcher die Edelstahlverstrebungen am Kopf- und Fussteil des Dachzeltes betätigt und somit die Dach-Dachzeltschale nach oben gedrückt wird. Dadurch spannt sich auch der Zeltstoff.
Hier ein kurzes Video zum Kurbelmechanismus:
In den meisten Dachzelten sind Gasdruckfedern verbaut, welche die Edelstahlverstrebungen ersetzen. Es handelt sich um die gleichen Gasdruckfedern, welche auch bei etwas älteren Automodellen für das Öffnen der Kofferraumtür verwendet werden.
Beim Hartschalendachzelt reicht es somit die Verschlüsse der Hartschale zu öffnen und die Dach-Dachzeltschale etwas anzuschieben und den Rest der Arbeit übernehmen dann die Gasdruckfedern.
Hier ein kurzes Video zum Aufbau mit Gasdruckfedern:
Wie unterscheiden sich nun die Unterkategorien der Hartschalendachzelte?
Beim Rechteck-Hartschalendachzelt öffnet sich die Dach-Dachzeltschale parallel. Die Inneraumhöhe ist somit überall im Zelt diesselbe (rund 90 cm).
Beim Muschel-Hartschalendachzelt öffnet sich lediglich eine Seite der Dach-Dachzeltschale und die andere Seite bleibt mit der Bodendachzeltschale verbunden. Der Vorteil dieser Art ist, dass man eine höhere Innenraumhöhe genießen kann. Zumindest auf einer Seite.
Hier ein kurzes Video eines Muschel-Hartschalendachzeltes:
Beim Mischling-Hartschalendachzelt handelt es sich um ein Hartschalendachzelt dessen Boden wie bei einem Klappdachzelt ausgeklappt werden kann.
Der große Vorteil dieses “Hybriden” ist der schnelle Aufbau, das kleine Packmaß und die große Liegefläche.
Wie funktioniert ein aufblasbares Dachzelt?
Die neueste und innovativste Form des Dachzelt ist das aufblasbare Dachzelt.
Das aufblasbare Dachzelt unterscheidet sich von den anderen Dachzelten dadurch, dass der Boden und das Gerüst des Dachzelts aus aufblasbaren Teilen besteht.
Bei diesen Dachzelten wird natürlich ein Luftkompressor, welchen man an den Zigarettenanzünder des Autos anstecken kann, zum Aufblasen der Einzelteile verwendet.
Die größten Vorteile dieser Dachzeltart ist das geringe Gewicht, das extrem kleine Packmaß und eine große Liegefläche.
Hier ein kurzes Video über aufblasbare Dachzelte:
Weitere Fragen im Zusammenhang
Wie wird ein Dachzelt befestigt? Ein Dachzelt wird mittels Schrauben und Metallklammern am Dachträger des Autos von einem Fachmann befestigt.
Wie schnell darf man mit dem Dachzelt fahren? Mit dem Dachzelt darf man grundsätzlich so schnell fahren wie es die Straßenverkehrsordnung zulässt. Die meisten Dachzelthersteller geben die maximale Geschwindigkeit vor (z.B. 130 km/h).
Was wiegt ein Dachzelt? Dachzelte wiegen je nach Bauweise zwischen 17 und 100 kg.